Gibt es das perfekte Briefing?

Viele Designer stehen gerade am Anfang vor dem Problem, dass sie sich unsicher sind, was ein gutes Briefing beinhalten sollte. Im umgekehrten Fall fragen sich aber auch Unternehmen, was genau sie wie ausschreiben müssen, um die passenden Angebote von Freelancern zu erhalten. Vermutlich fällt es Privatpersonen oder Solo-Selbstständigen noch viel schwerer ihre Vorstellungen so zu formulieren, dass der Designer immer direkt weiß, was zu tun ist. 

Ich persönlich erhalte von langjährigen Kunden meist nur noch per Zuruf Aufträge wie beispielsweise „Wir brauchen eine Klappkarte so wie damals zum Thema XY“. Natürlich weiß ich dann wie viele Seiten, welches Format und in welchen CI. Manchmal ist es aber auch etwas schwieriger, wenn der Kunde selbst nicht genau weiß, was er sich vorstellt. Gerade erst passiert zum Thema Einladungskarten „nichts aufwendiges“ oder der Klassiker im Webbereich „ich brauche eine einfache Website“. Ja… Und da fangen die Unterschiede zwischen der Denkweise eines Designers und dem Kunden an. 

Eine einfache Website basiert in meinen Gedanken auf einem fertigen Template, einer einzigen Seite (Onepager) und ohne zusätzliche Funktionen wie Kontaktformulare usw. Bei Einladungskarten dagegen fallen Folierungen oder Prägungen im gestalterischen Sinn unter „nicht aufwendig“, da ich keinen großartigen Aufwand damit habe. 

Aus diesem Grund habe ich mir einen kleinen Leitfaden für Kundengespräche gebaut, an dem ich mich entlang arbeite, um alle Informationen zu erhalten, die ich für ein sauberes Angebote benötige.

Das Budget

Oftmals wird erst ganz Ende über das eigentlich Budget für ein Projekt gesprochen, dabei finde ich es wichtig frühzeitig auf das Thema einzugehen. Das Budget beeinflusst maßgeblich den Umfang und die Möglichkeiten des Projekts. Das Budget kann Einschränkungen für die Verwendung bestimmter Materialien, die Anzahl der Seiten oder die Anzahl der Grafiken festlegen, die in das Projekt aufgenommen werden können. Daher ist es wichtig, dass das Budget von Anfang an bekannt ist, um sicherzustellen, dass das Projekt innerhalb der finanziellen Mittel realisiert werden kann und die Erwartungen der Kunden erfüllt werden können.

In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, das Budget als ersten Punkt in einem Briefing zu erwähnen, um sicherzustellen, dass alle Entscheidungen, die im Zusammenhang mit dem Projekt getroffen werden, innerhalb des Budgets bleiben.

Schwierige Verhandlungen? 

Manchmal merkt man bereits zu Beginn, dass das Kundenbudget, der eigene Stundensatz sowie die Vorstellungen vom fertigen Projekt weit auseinander liegen. Hierbei ist es wichtig, eine ruhige und professionelle Haltung beizubehalten. Durch aktives Zuhören kann man die Anliegen und Bedenken verstehen, allerdings sollte auch ehrlich kommuniziert werden, wo die finanziellen Grenzen liegen, um sicherzustellen, dass alle Erwartungen im realistischen Rahmen bleiben. Natürlich ist es auch wichtig kompromissbereit zu bleiben – was beidseitig selbstverständlich sein sollte – allerdings ist es keine Lösung sich nur aus Verpflichtung dem Kunden gegenüber unter Wert zu verkaufen. 

Meine Webseiten-Briefing-Checkliste

Ein perfektes Briefing für eine Website sollte die Ziele, Zielgruppe, Inhalte und Funktionalitäten der Website detailliert beschreiben. Es sollte auch die erwartete Optik und Navigation der Website umfassen. Hier sind einige wichtige Punkte, die in ein perfektes Briefing für eine Website aufgenommen werden sollten:

  1. Technische Voraussetzungen: Soll die Seite editierbar für den Kunden sein? Ist eine statische Website gewünscht? Welche Endgeräte werden für die mobile Ansicht priorisiert?
  2. Ziele: Was soll die Website erreichen? Soll sie zum Beispiel die Sichtbarkeit der Marke erhöhen, Verkäufe generieren oder Informationen bereitstellen? 
  3. Zielgruppe: Wer ist die Zielgruppe der Website? Welche demografischen Daten, Interessen und Verhaltensweisen haben sie?
  4. Zeitplan und Budget: Wann soll die Website veröffentlicht werden? Welches Budget steht zur Verfügung?
  5. Inhalte: Welche Inhalte sollen auf der Website enthalten sein? Soll es sich um Produktbeschreibungen, Blogbeiträge, Fotos oder Videos handeln?
  6. Funktionalitäten: Welche Funktionalitäten sollen auf der Website enthalten sein? Soll es sich um einen Online-Shop, ein Kontaktformular, einen Newsletter-Service oder eine Suchfunktion handeln?
  7. Design: Wie soll die Website gestaltet sein? Welche Farben, Schriftarten und Bilder sollen verwendet werden? Wie soll die Navigation aufgebaut sein?
  8. Bereits vorhandene Daten: Gibt es bereits Bilder und Texte? Besteht bereits ein Hostingvertrag?

 

Es ist auch ratsam, Beispiele von Websites einzubeziehen, die als Referenz dienen können und ähnliche Ziele, Inhalte und Designelemente haben.

Meine Grafik-Briefing-Checkliste

Ein Brefing für die Erstellung von Grafiken sollte ähnliche Informationen enthalten wie ein Briefing für eine Website, jedoch mit einem Schwerpunkt auf den visuellen Aspekten. Hier sind einige wichtige Punkte, die in ein Briefing für die Erstellung von Grafiken aufgenommen werden sollten:

  1. Ziele: Was soll die Grafik erreichen? Soll sie zum Beispiel die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Produkt lenken, eine Botschaft vermitteln oder Informationen auf eine anschauliche Weise bereitstellen?
  2. Zielgruppe: Wer ist die Zielgruppe der Grafik? Welche demografischen Daten, Interessen und Verhaltensweisen haben sie?
  3. Zeitplan und Budget: Wann soll die Grafik geliefert werden? Welches Budget steht zur Verfügung?
  4. Design-Richtlinien: Welche Design-Richtlinien sollen beachtet werden? Welche Farben, Schriftarten und Bilder sollen verwendet werden? Soll die Grafik im Corporate Design sein, welche Elemente aus dem CI sind wichtig?
  5. Format: In welchem Format soll die Grafik geliefert werden? (z.B. JPG, PNG, PDF, EPS) und in welcher Auflösung? Soll die Grafik für Print oder Web verwendet werden?
  6. Beispiele: Gibt es bestimmte Beispiele oder Referenzen, die als Inspiration dienen können?

 

Es ist wichtig, dass das Briefing möglichst detailliert und präzise ist, um sicherzustellen, dass die erstellte Grafik den Anforderungen und Erwartungen entspricht.

Meine Print-Briefing-Checkliste

Ein Briefing für Print-Produkte sollte ähnliche Informationen enthalten wie ein Briefing für die Erstellung von Grafiken oder Websites, jedoch mit einem Schwerpunkt auf den Anforderungen für den Druck. Hier sind einige wichtige Punkte, die in ein Briefing für Print-Produkte aufgenommen werden sollten:

  1. Ziele: Was soll das Print-Produkt erreichen? Soll es zum Beispiel die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Produkt lenken, eine Botschaft vermitteln oder Informationen auf eine anschauliche Weise bereitstellen?
  2. Zielgruppe: Wer ist die Zielgruppe des Print-Produkts? Welche demografischen Daten, Interessen und Verhaltensweisen haben sie?
  3. Zeitplan und Budget: Wann soll das Print-Produkt geliefert werden? Welches Budget steht zur Verfügung?
  4. Inhalte: Welche Inhalte sollen im Print-Produkt enthalten sein? Soll es zum Beispiel Produktbeschreibungen, Fotos oder Diagramme enthalten? Werden Inhalte wie Text und Bild geliefert?
  5. Design-Richtlinien: Welche Design-Richtlinien sollen beachtet werden? Welche Farben, Schriftarten und Bilder sollen verwendet werden? Soll das Print-Produkt im Corporate Design sein, welche Elemente aus dem CI sind wichtig?
  6. Größe und Format: In welcher Größe und in welchem Format soll das Print-Produkt erstellt werden? (z.B. DIN A4, Flyer, Plakat)
  7. Papier- und Druckqualität: Welche Papier- und Druckqualität soll verwendet werden? (z.B. mattes oder glänzendes Papier, offset- oder digitaler Druck)

 

Es ist wichtig, dass das Briefing möglichst detailliert und präzise ist, um sicherzustellen, dass das erstellte Print-Produkt den Anforderungen und Erwartungen entspricht. Es ist auch wichtig, dass die technischen Anforderungen des Druckprozesses berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass das Ergebnis qualitativ hochwertig ist.

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